Parallelen zu unserem wirklichen Leben tun sich auf: Manche Ereignisse werden bei uns einfach rangespült, einige Dinge suchen wir – manchmal lange.
So ist es auch mit Fund- oder Schwemmhölzern
Über sehr lange Zeiten sind Arven, Lärchen, Kastanien, Kirschbäume und Bergföhren gewachsen, haben Umwelteinflüssen getrotzt und sich ihnen angepasst. Heute finden wir solche Hölzer auf Geröllhalden, an Wildbächen, in hochalpiner Umgebung. Diese lebendigen Formen animieren zum Weiterentwickeln der natürlichen Voraussetzungen, regen den kreativen Gestaltungsprozess an. Das Holz bestimmt weitgehend die Form – der Künstler und Bearbeiter ist das gestaltende Instrument.
Fundorte
Bereits das Suchen von solchen Hölzern ist ein Prozess – manchmal ein schweisstreibender und gleichzeitig meditativer
Hoch oben an einem Wildbach im Engadin, in Olivenhainen der Toskana, in den Wäldern des Appenzellerlandes und des Tessin oder bereits unten am Ufer des Bodensees liegen solche Hölzer und wollen gefunden werden. Oft sind stundenlange Wanderungen mit dem Suchen verbunden. Freude kommt dann auf, wenn ich ein solches Objekt aus dem Wasser oder dem Geröll und Dreck ziehen kann.
Bearbeitung
Gestaltung – eine sensible Auseinandersetzung
Durch die Auseinandersetzung mit dem Fundholz wird eine bereits schon lange im Innern des Holzes schlummernde Form freigelegt. Teile der Natur werden wieder sichtbar und akzentuiert. Durch diese Rückführung auf das Wesentliche der Form entstehen authentische Skulpturen, mit denen die Betrachter ihre Intuition und Fantasie spielen lassen können:
Die Wahrheit entsteht auch hier im Auge des Betrachters.